Erfolgreiche Industrie-Praktika in der Zeochem

Im Rahmen eines Pilotversuchs haben zwei unserer Lernenden ein Praktikum im Industrieumfeld absolviert. Insgesamt sechs Wochen vebrachten sie bei der Firma Zeochem in Rüti und arbeiteten dort in der Produktion beziehungweise der Forschung & Entwicklung mit. Ihre Erfahrungsberichte findest du hier.

von Cédéric Dellsperger

Praktikum bei der Zeochem in der Abteilung chemische Produktion

Bericht von Jan Hübscher, Lernender Laborant EFZ Fachrichtung Chemie, 2. Lehrjahr

Während meiner Lehre an der ETH bekam ich die Möglichkeit, ein externes Praktikum bei der Firma Zeochem in Rüti zu absolvieren.
Beim Betreten der Produktionsräumlichkeiten (und den Laboratorien) war es stets vorgeschrieben, Sicherheitsschuhe zu tragen. Dies ist bezüglich sicherheitstechnischer Aspekte entscheidend, da sich beim Tragen von normalen Schuhen statische Aufladungen bilden können, welche sogar Lösemittelbrände oder Explosionen verursachen könnten.
Im Labor angekommen war es jeweils meine Aufgabe, bei den Produktionsanlagen zu schauen, ob alle Parameter in Ordnung sind. Danach mussten die Anlagen mit neuen Rohstoffen befüllt und Abfallprodukte abgesaugt werden. Dabei mussten die neuen Rohstoffe in einem digitalen System erfasst werden. Nach diesem Rundgang musste ich Proben aus verschiedenen Destillationsfraktionen entnehmen und diese mittels NMR (Kernspin Resonanz Spektroskopie) analysieren. Dies war wichtig, um zu entscheiden, ob noch Verunreinigungen enthalten sind oder ob auf den Hauptlauf umgeschaltet werden kann.
Eine weitere Aufgabe war es, Apparaturen auf- und abzubauen. Wenn die Produktion im kleineren Massstab (bis zu 2L) beendet war, konnte man mit neuen Aufträgen beginnen und musste die alte Apparatur abbauen. Anschliessend konnte man mittels Vorschrift die neue Apparatur aufbauen. Der Auf- und Abbau der Apparaturen war teilweise anspruchsvoll. Man musste sehr viele Dinge beachten, da die Apparatur schnell viel Platz einnimmt und bestimmte Bedingungen während der Reaktion herrschen müssen (z.B. unter Argon/Stickstoff Atmosphäre).
Ein grosser Unterschied zur ETH ist der Grössenunterschied der Reaktionsansätze. Es gibt Anlagen, welche bis zu 300L pro Ansatz herstellen können. Es ist auch normal, dass man bis zu 150 Kg destillieren muss (nicht aufs Mal, jeweils 20L).
Ich habe viel über NMR-Spektroskopie gelernt und wie man gewisse deuterierte Verbindungen herstellen kann. Auch konnte ich viel über die Herstellung von chemischen Produkten im grösseren Massstab und unter Schutzgasatmosphäre lernen und eine Karl-Fischer Titration kennenlernen. Zudem konnte ich bei der Qualitätssicherung mitarbeiten.
Zurückblickend hat es mir viel Spass gemacht, die Personen waren freundlich und die Stimmung im Team war sehr gut. Ich nehme sehr viel aus diesem «Industrie»-Praktikum mit.


Praktikum Zeochem - Abteilung Forschung und Entwicklung

Bericht von Edina Gashi, Lernende Laborantin EFZ Fachrichtung Chemie, 2. Lehrjahr

Bei meinem sechswöchigen Praktikum an der Zeochem in der Forschung und Entwicklung bekam ich Einsicht in mehrere Projekte und wurde in den entsprechenden Arbeitsmethoden instruiert. Mein Arbeitstag war sehr abwechslungsreich und ich konnte viele verschiedene neue Methoden kennenlernen, unter anderem H-NMR und GC-MS, mit denen ich die Produkte der Synthesen überprüfen konnte. Zu den alltäglichen Synthesen gehörten die Herstellung von Cyclopentanol-d10 sowie Bromocyclopentan-d9 (deuterierte, organische Verbindungen). Während den sechs Wochen konnte ich auch noch weitere Synthesen zur Herstellung von Iodmethan und Acetophenon durchführen.
In den letzten Wochen bemerkte ich doch einige Unterschiede zur ETH. Da ich an der ETH bereits in der Forschung arbeitete kannte ich mich schon wenig mit dem Fachbereich aus und merkte schnell, dass es wichtig war neue und effizientere Prozesse für die Produktion mitzuentwickeln. Die Aufträge kamen meist von der Produktion. Je nach Fachbereich, waren die Labore etwas anders ausgerüstet. Es gab Kappellen (Arbeitsplatz mit Ventilation und Schutzscheibe) sowie allgemeine Laborgeräte wie Heizwerke und Rotationsverdampfer etc.
Die Mitarbeiter kannten sich alle untereinander und es wurde jede Woche ein Meeting durchgeführt, um neue Erkenntnisse bekannt zu geben und eigene Anliegen zu teilen. Im Grossen und Ganzen war es eine sehr lehrreiche Zeit und eine angenehme Atmosphäre.
 

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