Laborant:in EFZ Fachrichtung Chemie

Um optimale Voraussetzungen zu haben, die Ausbildung erfolgreich abzuschliessen, sollten Bewerber:innen gute Leistungen in den Fächern Mathematik, Natur und Technik, sowie Deutsch und Englisch mitbringen. Freude an naturwissenschaftlichen Fragestellungen, ausgeprägte Teamfähigkeit und exzellente Beobachtungsgabe, aber auch Ausdauer und Geduld sind zusätzliche, wichtige Faktoren. Feinmotorisches Geschick, Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt und Sauberkeit sind ebenfalls grundlegend für die Arbeit im Labor.

Die Ausbildung zur Laborantin oder zum Laboranten EFZ Fachrichtung Chemie dauert drei Jahre. Die Spezialität der ausgebildeten Laborant:innen ist die praktische Durchführung von chemisch- technischen Versuchen sowie die Analyse von Reaktionsprodukten oder anderweitigen Proben mit gängigen, meist instrumentellen Untersuchungsmethoden. Für die Informationsbeschaffung mit den gängigen Datenbanken, der Dateneingabe und -dokumentation sowie auch zur Steuerung von Geräten und der Auswertung von Versuchen werden PCs genutzt.

Die Lehre an der ETH

Die praktische Ausbildung dauert drei Jahre. Das erste Semester findet im Lehrlabor der ETH statt und dient dazu, eine solide Grundlage für weiterführende Arbeiten im Labor zu schaffen. Die Lernenden erfahren, welche Gefahren im Labor berücksichtigt werden müssen und wie mit chemischen Stoffen und Gerätschaften umgegangen werden muss. Zudem lernen sie die Infrastruktur eines Labors kennen und erlernen die grundlegenden fachtechnischen Arbeitsmethoden. In Vorbereitung auf die Platzierung in den verschiedenen Forschungsgruppen der ETH Zürich wird zusätzlich synthetisches und analytisches Basiswissen vermittelt.

Nach dem ersten Semester wechseln Lernende für ein Jahr auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz im ETH-Bereich. Diese Arbeitsplätze sind in der Forschung oder aber auch im Dienstleistungsbereich angesiedelt. Vereinzelt bietet die ETH auch Rotationsplätze bei externen Partnerfirmen an. Lernende werden dort von nebenamtlichen Berufsbildner:innen begleitet und in den fachspezifischen Arbeitsmethoden ausgebildet. Sie haben somit die Möglichkeit an aktuellen Forschungsprojekten mitzuarbeiten und sich in ein Arbeitsteam zu integrieren.

Anschliessend wechseln die Lernenden bis zum Ende der Ausbildung auf einen zweiten betrieblichen Ausbildungsplatz, auf welchem sie sich mit weiteren fachspezifischen Arbeitsmethoden vertraut machen und sich darin vertiefen. Die selbstgesteuerte, selbstorganisierte und produktive Arbeitsweise gewinnt im 2./3. Lehrjahr mehr und mehr an Bedeutung. Diese Entwicklung wird zusätzlich durch einen projektorientierten überbetrieblichen Kurs, sowie einer betrieblichen Projektarbeit im 3. Lehrjahr unterstützt. Möglichkeiten für ein externes Praktikum und einen interdisziplinären Biologie/Chemie-Kurs runden die kompetenzorientierte Ausbildung ab.

Gegen Ende der Berufslehre absolvieren Lernende sowohl ein praktisches wie auch ein theoretisches Qualifikationsverfahren (Prüfung). Die praktische Abschlussprüfung dauert 2.5 Tage orientiert sich dabei mehrheitlich an den erlernten fachspezifischen Arbeitsmethoden des letzten Ausbildungsplatzes. Die Prüfungssituation wird dabei eingehend vorbereitet, geübt und vom Lehrlabor Chemie unterstützt.
Da an der ETH Zürich nicht alle Lernenden die gleiche Fachausbildung absolvieren, wird das individuelle Profil der Absolvent:innen dokumentiert und im Lehrzeugnis festgehalten. Die Grundausbildung sowie die gesamtheitlichen Handlungskompetenzen, welche durch den nationalen Bildungsplan gegeben sind und von den Lernenden erreicht werden müssen, sind jedoch für alle identisch.